Mittlerweile hat jeder zumindest schon einmal von ihnen gehört. Die 12 Rauhnächte zwischen den Jahren gelten als zutiefst mystisch. Die Altvorderen nannten diese Zeit Modranecht, die Mutternacht. Bei den Kelten und Nordgermanen wurde das Fest unter dem Namen Julefest, Yule oder auch Mittwinter gefeiert.
Aber warum?
Das Mondjahr hat 354 Tage, das Kalenderjahr aber 365. Die übrigen elf Tage und zwölf Nächte fallen somit „aus der Zeit“ – eine Einladung an Ahnen und Geister, sich mit uns in Verbindung zu setzen.
Vor allem zwei Bräuche haben es in die Rauhnächte unserer Zeit geschafft: das Räuchern mit Kräutern und das 13 Wünsche Ritual. Ich persönlich integriere seit einigen Jahren diese sehr wertvollen Bräuche in die Zeit „zwischen den Jahren“.
Heute möchte ich das 13 Wünsche Ritual mit allen, die es noch nicht kennen, teilen. Vielleicht hat ja die eine oder der andere Lust, es mal auszuprobieren:
Ihr benötigt 12 Kerzen und 13 kleine Zettel. Auf die schreibt ihr 13 Wünsche für das kommende Jahr. Ihr mögt jetzt denken, 13 Wünsche? So viel habe ich gar nicht. Ein kleiner Tipp, man kann neben eigenen Wünschen auch Wünsche für die ganze Menschheit notieren, z. B. „Auf der Erde ist Frieden.“ Wichtig ist, diese Wünsche positiv, klar und in der Gegenwart zu formulieren. Wenn alle Zettel „bewünscht“ sind, werden sie zusammengefaltet und kommen in einen Behälter.
Ich baue mir für dieses Ritual immer einen kleinen Altar aus 12 Kerzen, die auf einer großen Platte zum Stehen kommen. In der Mitte steht ein Behältnis, in das die Zettel hineinkommen. Jeden Rauhtag hin zur Nacht zünde ich eine Kerze an, die den halben Tag über brennt. Am Abend der jeweiligen Rauhnacht nehme ich dann einen Zettel heraus – ohne ihn zu lesen – und verbrenne ihn. Damit übergebe ich den Wunsch ans Universum, an die Engel, an die göttliche Quelle … wie auch immer ihr das nennen wollt. Am Ende der Rauhnächte bleibt ein Zettel übrig – für diesen Wunsch bzw. dessen Erfüllung ist man im kommenden Jahr selbst zuständig. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass immer der Wunsch übrigbleibt, von dem das Universum meint, darum kann ich mich gut selbst kümmern. Und so ist es dann auch!
Mittlerweile haben sich zwei Zeiträume für das Feiern der Rauhnächte etabliert. Der eine beginnt mit der Wintersonnenwende am 21.12. und geht bis zum 1.1. des darauffolgenden Jahres. Der andere beginnt am 25.12. und geht bis zum 6.1., ihr könnt das frei entscheiden. Für mich ist es eine wunderbare Gelegenheit, sich ein paar Momente der Stille und Ruhe zu verschaffen, in sich hineinzulauschen, dankbar für das zu sein, was sich im alten Jahr erfüllt hat und sich auf das zu fokussieren, was kommen darf.